Untersuchungen haben ergeben, dass es wesentlich vom Schwefelgehalt im Flugbenzin abhängt, wie viele ultrafeine Partikel bei der Verbrennung in den Turbinen entstehen. Die Freien Wähler im Landtag fordern deshalb in einem Antrag die bayerische Staatsregierung auf, sich für eine Absenkung der EU-weit geltenden Normen für den Schwefelanteil im Kerosin einzusetzen. Für andere Kraftstoffe gelten bereits strenge Grenzwerte. „Es ist nicht nachvollziehbar, wieso der erlaubte Schwefelgehalt im Flugbenzin 30 mal höher ist als zum Beispiel im Pkw-Diesel“, findet Benno Zierer, der umweltpolitische Sprecher der FW-Fraktion. Im Kerosin aus bayerischen Raffinerien liegt der Schwefelanteil bereits weit unter den zulässigen Mengen. „In anderen Ländern kann die Qualität des Kraftstoffs wesentlich geringer sein“, erklärt Zierer. „Deshalb braucht es klare europaweite Vorgaben.“   

Die Freien Wähler haben sich erfolgreich für ein Ultrafeinstaub-Monitoring am Flughafen München eingesetzt. Die Messungen laufen seit April. Parallel dazu könnten allerdings bereits Maßnahmen umgesetzt werden, um den Ausstoß von Luftschadstoffen durch den Flugbetrieb zu senken. „Die Entschwefelung von Kerosin ist ein wichtiger Schritt zu einer saubereren Luftfahrt,“ sagt Zierer. Ein weiterer Ansatzpunkt könne der verstärkte Einsatz von elektrisch betriebenen Flugzeugschleppern sein. Eine Studie des Umweltbundesamtes am Flughafen Frankfurt hat ergeben, dass die Hälfte der ultrafeinen Partikel aus Turbinen-Abgasen durch Rollbewegungen am Boden entsteht. „Das Rollen von Flugzeugen mit eigener Triebwerkskraft sollte so weit möglich durch Schleppen ersetzt werden“, schlägt der Freisinger Landtagsabgeordnete vor. Im Idealfall sollten elektrische Flugzeugschlepper zum Einsatz kommen. Von den 29 Schleppern am Flughafen München wird derzeit nur einer elektrisch betrieben. Das hat Zierer durch eine Anfrage beim zuständigen Verkehrsministerium erfahren. Deshalb fordert er, die Flotte zügig auf Elektroschlepper umzurüsten.