Recycling-Potentiale bei Hartplastik ausschöpfen

Ausgedientes Kinderspielzeug aus Plastik gehört nicht in die Restmüll-Tonne, ein Wäschekorb oder eine Kunststoff-Gieskanne nicht auf den Sperrmüll. Denn Hartplastik kann dank moderner Recycling-Techniken sortenrein aufbereitet werden, so dass es ein gleichwertiger Ersatz für Neuware ist. Das schont Ressourcen, vor allem, weil weniger Erdöl für die Kunststoff-Produktion benötigt wird. Deshalb ist es wichtig, dass Hartplastik getrennt gesammelt wird und für das Recycling zur Verfügung steht. Dafür setzen sich die Freien Wähler im Landtag auf Initiative ihres umweltpolitischen Sprechers Benno Zierer ein. 

Zierer hat kürzlich das Recycling-Unternehmen Schenker Umwelt in Hohenkammer besucht und sich über ein innovatives Verfahren für Kunststoff-Recycling informiert. Die hohe Qualität des Materials soll vor Ort durch Laboranalysen fortlaufend kontrolliert werden. Um das Verfahren großtechnisch umsetzen zu können, ist aber Zugriff auf die entsprechenden Stoffströme nötig. Das bedeutet, dass ausreichend Hartplastik-Abfälle zur Verfügung stehen müssen. 

Auf dem Wertstoffhof in Freising werden Hartkunststoffe in einem eigenen Container gesammelt. MdL Benno Zierer setzt sich dafür ein, dass noch mehr Landkreise diesem Beispiel folgen.

Genau da liegt das Problem: Laut dem aktuellen Abfallbericht „Hausmüll in Bayern“ wurden 2019 in Bayern lediglich 18.247 Tonnen Nicht-Verpackungs-Kunststoffe erfasst. Davon wurden fast 30 Prozent (5330 Tonnen) einer thermischen Verwertung zugeführt. Auch die Plastikabfälle, die als Sperrmüll gesammelt werden, landen größtenteils in den Müllverbrennungsanlagen. Es gibt also noch Potentiale bei der Sammlung von Kunststoffabfällen in Bayern. Viele Landkreise sammeln Hartplastik an den Wertstoffhöfen in eigenen Containern – aber eben nicht alle. Und das, obwohl das Kreislaufwirtschaftsgesetz seit 1. Januar 2015 vorschreibt, dass Kunststoffabfälle getrennt zu sammeln sind, soweit es technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. 

Die Freien Wähler fordern nun die Staatsregierung in einem Antrag, bei den Landkreisen und kreisfreien Städten für eine verbesserte Sammlung von Nicht-Verpackungs-Kunststoffen zu werben. Ziel ist es, dass Abfälle aus dieser Kategorie möglichst vollständig der Wiederverwertung zur Verfügung stehen. 

Den Antrag der Freie Wähler-Fraktion finden Sie unter diesem Link: https://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000010500/0000010847.pdf

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