Ultrafeinstaub – das unbekannte Umweltgift

Ultrafeinstaub ist das unbekannte Umweltgift. Über die Gesundheitsrisiken durch die mikrofeinen Partikel, deren Durchmesser tausendmal kleiner ist als der eines menschlichen Haares, ist noch sehr wenig bekannt. Erste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Ultrafeinstäube sehr gefährlich sind. Die Rußpartikel sind so winzig, dass sie von der Lunge direkt in die Blutbahn gelangen können. Auf Initiative von Benno Zierer, dem umweltpolitischen Sprecher, haben die Freien Wähler im Landtag eine Expertenanhörung zum Thema Feinstaub und Ultrafeinstaub beantragt. Unterstützung erhielt der Antrag der Freien Wähler von SPD und Grünen. Damit griff das so genannte Minderheitenrecht: Zweimal pro Jahr kann eine Anhörung im Ausschuss gegen die Mehrheit durchgesetzt werden. Die CSU stimmte gegen den Antrag.

 

Gröbere Feinstaub-Partikel werden durch die Messungen im Rahmen des lufthygienischen Überwachungssystems Bayern erfasst. Das Thema hat den Landtag in diesem Jahr schon einige Male beschäftigt, da der zulässige Tagesmittelwert für Feinstaub mit einer Partikelgröße von maximal 10 Mikrometer an einigen Messstellen in Bayern bereits mehr als 20 Mal überschritten wurde (Stand März). Debattiert wurde über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge, die als einer der Hauptverursacher gelten. Bei den amtlichen Messungen werden auch Rußpartikel mit maximal 2,5 Mikrometer Durchmesser erfasst. Beim sogenannten Ultrafeinstaub handelt es sich um Teilchen, die kleiner sind als 0,1 Mikrometer. Um die Größenverhältnisse einordnen zu können, muss man sich ein ultrafeines Teilchen als Stecknadelkopf vorstellen, ein PM10-Partikel ist dagegen so groß wie ein Fußball.

 

Für die ultrafeinen Teilchen gibt es keine Grenzwerte und auch die Messmethode ist eine andere als bei den gröberen Staubpartikeln. Man kann sie nämlich nicht wiegen, sondern nur zählen. Das hat kürzlich der Bürgerverein Freising im Umland des Flughafens München mit einem eigens dafür angeschafften Gerät getan. Die Ergebnisse sind alarmierend. Bis zu 75000 Partikel pro Kubikzentimeter Luft wurden gezählt, ein Vielfaches der normalen Hintergrundbelastung. Das deckt sich mit wissenschaftlichen Studien die an anderen Flughäfen durchgeführt wurden, z.B. in Los Angeles oder Amsterdam. „Ein Schwerpunkt der Anhörung muss deshalb auf dem Flugverkehr als Verursacher liegen“, erklärt Zierer. Denn bekannt ist, dass Flugzeug-Triebwerke besonders viele feine Partikel ausstoßen.

 

 

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