Abgefressene Felder, zerstörte Silofolien, Lärm und Schmutz – Saatkrähen sind auf dem Land und in den Städten ein Ärgernis. Deshalb setzen sich die Freien Wähler im Bayerischen Landtag dafür ein, dass der strenge Schutzstatuts der Saatkrähe herabgesetzt und eine Bejagung ermöglicht wird. „Nur so ist der Überpopulation an verschiedenen Hotspots, zu denen auch Erding gehört, Einhalt zu gebieten“, erklärt der FW-Landtagsabgeordnete Benno Zierer. „Wenn die Saatkrähe nicht flächendeckend zur Plage werden soll, muss jetzt gehandelt werden.“ Bayern hatte eine Bundesratsinitiative gestartet mit dem Ziel, die Saatkrähe in die Liste der bejagbaren Arten nach EU-Vogelschutzrichtlinie aufzunehmen. So sollte „nicht nur eine selektive Einzelentnahme, sondern eine Bestandregulierung ermöglicht werden“, wie es in dem Entschließungsantrag an den Bundesrat hieß. In Ländern wie Frankreich, Schweden oder der Slowakei ist eine Bejagung möglich.
Leider hat die Mehrheit der Länder im Bundesrat im April 2023 die Initiative Bayerns abgelehnt, den Schutzstatus der Saatkrähe zu lockern. Damit wurde die Chance vorerst vertan, eine effektive Regulierung der Populationen zu erreichen. Aber der FW-Abgeordnete Benno Zierer kündigt an: „Wir werden bei dem Thema nicht locker lassen.“
Vorangegangen war ein Antrag der Freien Wähler im Landtag, mit dem die Staatsregierung zum Handeln aufgefordert worden war. Diesen hatte Benno Zierer initiiert, auch mit Blick auf die Saatkrähen-Problematik im Landkreis Erding. Im Stadtpark gibt es eine der größten Brutkolonien Bayerns. Ein Aspekt, der nur selten betrachtet werde, seien die Gesundheitsgefahren durch die Ausscheidungen der Vögel. „Krähenkot enthält in großem Maß Bakterien und Krankheitserreger“, erläutert Zierer. „Deshalb ist die Verschmutzung im Park, wo viele Kinder spielen, ein besonderes Problem.“ Auch das sei ein stichhaltiges Argument für die Dezimierung der Bestände. „Diese erreichen wir nur durch Bejagung“, ist der Abgeordnete überzeugt. Die bislang praktizierten Vergrämungs-Maßnahmen hätten sich als uneffizient erwiesen: Ob Ultraschall, Drohnen, Flugdrachen, Knallgeräte, verschiedene Saatbeizen – all das brachte nicht den gewünschten Erfolg, wie aus einem Monitoring durch das Landesamt für Umwelt hervorgeht. Auch dieses Monitoring im Rahmen eines Saatkrähen-Management kam auf Landtags-Antrag der Freien Wähler im Jahr 2019 zustande.
Den Beschluss des Landtags zum Start einer Bundesratsinitiative finden Sie unter diesem Link.