Reptilienstation: Keine Alternative zum Standort Neufahrn

Wie geht es weiter mit der Reptilienauffangstation? Fakt ist: Die bisherige Auffangstation in der Münchner Kaulbachstraße ist zu klein, die Terrarien stapeln sich bis unter die Decke. Tierärzte und Pfleger versorgen unter schwierigsten Bedingungen jährlich bis zu 1200 Giftschlangen, Echsen oder Vogelspinnen.

Die Auffangstation in München ist nicht nur die größte ihrer Art für exotische Haustiere in Deutschland, sie unterstützt darüber hinaus zahlreiche Kommunal- und Landesbehörden, beispielsweise durch die Verwahrung behördlich beschlagnahmter Tiere oder durch die Schulung von Feuerwehrleuten, Polizisten und Veterinärämtern. Die Station bildet zudem Bundeswehrsoldaten im Vorfeld von Auslandseinsätzen im Umgang mit Gifttieren aus. Sie übernimmt also auch staatliche Aufgaben. Zierer_Reptilienauffangstation

Für Benno Zierer, den umweltpolitischen Sprecher der Freien Wähler im Landtag, steht fest: „Bei der Finanzierung ist der Freistaat in der Pflicht. Wir können sechs Meter lange Würgeschlangen schließlich nicht in einem normalen Tierheim unterbringen.“ Solange es Menschen gibt, die verbotene Tiere halten oder die exotische Tiere einfach aussetzen, wenn ihnen die Haltung zu kompliziert wird, ist eine solche Einrichtung nötig.

Die Freien Wähler haben daher die Staatsregierung in einem Antrag aufgefordert, gemeinsam mit dem Träger der Auffangstation, einem gemeinnützigen Verein, ein Finanzierungskonzept für einen Neubau auf dem Grundstück in Neufahrn bei Freising, für das der Verein bereits ein Vorkaufsrecht hat, zu erarbeiten. Bislang gibt es nämlich keine Zusage aus dem zuständigen Umweltministerium, dass der Verein beim Bau einer neuen Unterkunft finanziell unterstützt wird.

Aus Sicht von Zierer und den Freien Wählern gibt es dabei zu einem Neubau in Neufahrn bei Freising keine sinnvollen Alternativen. Die Gemeinde bietet das Grundstück für zehn Euro pro Quadratmeter zum Kauf an, eine günstigere Gelegenheit gibt es im Großraum München sicherlich nicht. Der Verein könnte das Grundstück dank einer Erbschaft erwerben, den Bau kann er jedoch nicht stemmen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Freising, der auf dem benachbarten Grundstück das neue Freisinger Landkreis-Tierheim baut, finanzielle Synergieeffekte für beide Vereine ergeben. Beide Vereine könnten sich Kosten teilen und Geld sparen, zum Beispiel beim Bau der Zufahrtsstraße. Der Tierschutzverein hat sogar auf die Option verzichtet, einen Teil des Grundstücks selbst zu kaufen, das für die Reptilienauffangstation vorgesehen ist. Trotzdem lehnte die CSU-Mehrheit unseren Vorschlag ab. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die CSU die dringend benötigte Lösung vorstellt.

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