Neustart in der Erwachsenenbildung

Nach der Corona-bedingten Zwangspause nimmt die Volkshochschule Moosburg den Kursbetrieb wieder auf. Gemeinsam mit Bürgermeister Josef Dollinger hat sich der Landtagsabgeordnete Benno Zierer (Freie Wähler) vor Ort über den Stand der Vorbereitungen informiert. Zierer wollte von Geschäftsführerin Gerda Fischer und Vorstandsmitglied Erwin Weber erfahren, wie praktikabel die Vorgaben der Staatsregierung zum Infektionsschutz sind und wie die Erwachsenenbildung von staatlicher Seite besser unterstützt werden kann. 

„Wir sind sehr glücklich, dass wir wieder starten können“, erklärte Fischer. Die ersten Kurse, die nach der Corona-Pause im VHS-Gebäude am Stadtplatz stattfinden, sind ein Deutsch- und Integrationskurs und berufsbezogene Kurse (z.B. Heilpraktikerkurs, Finanzbuchführung). Während der Schließung lernten die Teilnehmer des Deutschkurses per Videokonferenz, jetzt bereiten sie sich im Präsenzunterricht auf ihre Prüfung vor. Wirbelsäulengymnastik, Yoga oder Meditation finden ab dem 1. Juli statt, Schritt für Schritt sollen weitere Angebote folgen. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich Teilnehmer und Gäste in unserem Haus sicher fühlen“, erklärte Fischer. Deshalb wurden Hygienekonzepte für Lehrkräfte, Teilnehmer und Mitarbeiter erstellt. Mit den geltenden Abstandsregeln seien etwa halb so viele Teilnehmer möglich, wie im regulären Betrieb. Das bedeutet für die VHS geringere Einnahmen bei gestiegenen Kosten für Sicherheit und Hygiene. Daher, so betonten Fischer und Weber, sei es wichtig, dass so schnell wie möglich Mittel aus dem angekündigten staatlichen Rettungsschirm für die Erwachsenenbildung fließen. Mit 30 Millionen Euro sollen bayernweit auch Dozentinnen und Dozenten unterstützt werden, die während der Schließung der Volkshochschulen keine Verdienstmöglichkeiten hatten. Allein an der VHS Moosburg sind pro Semester rund 150 Lehrkräfte tätig. Der Abgeordnete Benno Zierer versprach, sich beim Kultusministerium dafür einzusetzen, dass die Förder-Modalitäten schnellstmöglich festgelegt werden. Außerdem sei zu klären, wie künftig staatliche Zuschüsse für die Erwachsenenbildung ausgestaltet werden. Anhand der Teilnehmer-Stunden in diesem Jahr würden normalerweise die Zuschüsse berechnet, die 2022 an die Einrichtungen fließen. „Das Corona-Jahr 2020 kann nicht als Grundlage dienen“, steht für Zierer fest. 

Informationsgespräch an der VHS Moosburg: Bürgermeister Josef Dollinger, MdL Benno Zierer, Geschäftsführerin Gerda Fischer und VHS-Vorstandsmitglied Erwin Weber (v.l.)

In den vergangenen Wochen fanden einige Kursangebote der VHS Moosburg per Videoschalte statt. „Online-Angebote sollen fester Bestandteil unseres Angebots werden“, erläuterte Geschäftsführerin Gerda Fischer. Einen Schwerpunkt solle die Vermittlung von „digitalen Kompetenzen“ bilden – zum Beispiel dem Umgang mit Konferenz-Programmen. Zudem möchte die VHS Ausrüstung für Teilnehmer bereitstellen, die nicht über die entsprechende Computer-Ausstattung verfügen oder zuhause kein geeignetes Lernumfeld haben. Das Online-Angebot solle aber nur eine Ergänzung zu den Kursen vor Ort darstellen, betonte Fischer. Es gehe schließlich auch darum, die sozialen Kontakte der Kursteilnehmer zu stärken, ergänzte Vorstandsmitglied Erwin Weber: „Die VHS ist eine Begegnungsstätte.“ 7000 Teilnehmer besuchen in einem normalen Jahr die Kurse und Veranstaltungen der VHS Moosburg. Man habe sich vor Jahren dazu entschlossen, die Volkshochschule im Zentrum zu platzieren, um die Innenstadt zu beleben, erinnerte Bürgermeister Josef Dollinger. Zum Abschluss des Gesprächs zeigten sich alle Beteiligten zuversichtlich, dass sich das VHS-Haus sehr bald wieder mit Leben füllen wird.  

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