Perfluoroctansäure (PFOA) wurde in der chemischen Industrie jahrzehntelang als Emulgator eingesetzt und fand sich in beschichteten Pfannen genauso wie in Outdoorbekleidung oder Teppichen. Entwickelt wurde die synthetische Säure vom US-Konzern 3M. Dessen Tochter Dyneon produzierte PFOA im Werk Gendorf (Landkreis Altötting) bis 2003, bis zum Jahr 2008 wurde es dort verwendet und gelangte in die Umwelt. Mittlerweile geht man davon aus, dass dass PFOA in hohen Konzentrationen Hoden- und Nierenkrebs auslöst. Lange wurde PFOA als unproblematisch angesehen. Wie gefährlich die Chemikalie ist, kam durch einen großen Umweltskandal in den USA heraus. Erst 2013 wurde PFOA als „besorgniserregende Chemikalie“ in die EU-Chemikalienverordnung aufgenommen, ein europaweites Verbot wird ab 2020 gelten. PFOA wird in der Natur nicht abgebaut, vom Menschen vor allem über das Trinkwasser aufgenommen und baut sich auch im Körper nur sehr langsam ab. Das erklärt hohe Konzentrationen im Blut von Menschen aus der Umgebung des Gendorfer Werkes, die bei Plasmauntersuchungen festgestellt wurden. Daraufhin haben sich über 1000 Menschen freiwillig für ein Human-Biomonitoring gemeldet, um die Konzentration im Blut ermitteln zu lassen, damit weitere Untersuchungen im Langzeitverlauf durchgeführt werden können. Wir Freien Wähler haben uns zunächst dafür eingesetzt, dass der Freistaat und nicht der Landkreis die Kosten für das Human-Biomonitoring trägt. Dazu hat sich der Freistaat bereiterklärt, bevor unser Antrag behandelt wurde. Keinen erfolg hatte unser Antrag, die Untersuchungen auch für Kinder unter sieben Jahren zu ermöglichen.