Angemessene Förderung für Umweltstationen

Umweltbildung hat für die Freien Wähler im Bayerischen Landtag einen hohen Stellenwert. Kinder müssen die Gelegenheit haben, durch praktische Erfahrungen Umweltbewusstsein zu entwickeln. Eine wichtige Rolle als außerschulische Lernorte spielen die staatlich anerkannten Umweltstationen, von denen es in Bayern derzeit 53 gibt. Auf dem Seiml-Hof in Obing haben sich die Umweltpolitiker der FW-Fraktion, Benno Zierer und Nikolaus Kraus, ein Bild von der Arbeit der Umweltstation gemacht und sich über die staatliche Förderung der Einrichtung informiert.

Der Bio-Hof im Kreis Traunstein ist seit 2014 anerkannte Umweltstation und außerdem Schullandheim. Rund 10.000 Übernachtungen pro Jahr werden dort gezählt, wie Leiter Thomas Mitterer den Abgeordneten berichtete. Mehr als 6000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzen die Angebote im Bereich der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Sie erkunden den Hecken- oder den Waldlehrpfad, lassen sich in die Imkerei einführen oder packen im Kuhstall selbst mit an. In einem Kurs erfahren die Teilnehmer, wie aus Milch Käse gemacht wird oder Korn zum Brot wird. Mit diesen Angeboten sollen Wissen und Wertschätzung über die Herkunft von Lebensmitteln vermittelt werden, außerdem sollen die Teilnehmer ein Verständnis für ökologische Landwirtschaft entwickeln. Betreut werden die Kursteilnehmer von qualifiziertem Personal, zum Beispiel einem Förster oder einer Kräuterpädagogin.

Thomas Mitterer (l.), Leiter der Umweltstation auf dem Seiml-Hof, betreibt biologische Milchwirtschaft.
Thomas Mitterer (l.), Leiter der Umweltstation auf dem Seiml-Hof, betreibt biologische Milchwirtschaft.

Träger der Umweltstation ist der gemeinnützige Verein „Chiemgauer Schulbauernhof“. Seit 2015 beteiligt sich der Verein an internationalen Projekten, zum Beispiel im Rahmen des Erasmus-Studienprojektes.

Für die Erstausstattung der Umweltstation hat der Trägerverein eine Förderung durch das Umweltministerium erhalten. Dazu gibt es eine jährliche Basisförderung. Den Großteil der Finanzmittel müssen die Träger von Umweltstationen allerdings über Projekte einwerben. „Wir müssen uns immer etwas Neues einfallen lassen“, erklärte Thomas Mitterer. Auch wenn bewährte Angebote gut laufen, müssen Fördermittel für neue Projekte beantragt werden. Das Umweltministerium setzt, wie in anderen Bereichen auch, ausschließlich auf projektbezogene Förderung. Eine institutionalisierte Förderung von Personalkosten wird kategorisch abgelehnt, mit dem Verweis auf höhere Belastungen des Staatshaushalts. „Wir werden diese Förderpraxis noch einmal genau unter die Lupe nehmen“, kündigte Benno Zierer, umweltpolitischer Sprecher der Freien Wähler im Landtag, an. „Die Umweltstationen müssen angemessen ausgestattet werden, damit sie ihren wichtigen Auftrag erfüllen können.“ Denkbar wäre eine höhere projektunabhängige Basisförderung, die den Einrichtungen mehr Planungssicherheit verschaffen könnte.

 

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