Umweltministerium fördert Bau der Reptilienauffangstation

Der Neubau der Auffangstation für Reptilien in der Gemeinde Neufahrn ist einen großen Schritt vorangekommen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat gestern einen Förderscheck über 765.000 Euro an Dr. Markus Baur, den Leiter der Station, überreicht. Damit unterstützt der Freistaat den Erwerb des Grundstücks zwischen Dietersheim und Mintraching sowie die nächsten Planungsschritte.

In seiner Rede lobte der Minister den Einsatz des Freisinger Landtagsabgeordneten Benno Zierer (Freie Wähler) für den Neubau-Standort: „Er hat sich für das Projekt im Landtag und in seinem Landkreis stark gemacht“, sagte Glauber. Zierer hatte 2016 vorgeschlagen, einen Neubau in direkter Nachbarschaft zum Landkreis-Tierheim zu errichten und den Kontakt zum Tierschutzverein Freising hergestellt. Für das Grundstück der Gemeinde Neufahrn konnte sich der Förderverein der Auffangstation für Reptilien ein Vorkaufsrecht sichern, mittlerweile ist der Kauf vollzogen. „Einen neuen Standort in München zu finden, wäre unmöglich gewesen, Neufahrn ist die perfekte Alternative“, erklärt Zierer. „Dort kann nun ein echtes Tierschutzzentrum entstehen.“ Allerdings sei viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, bis die anderen Fraktionen und schließlich auch die Staatsregierung das Projekt unterstützt hätten.

Beim Rundgang: Umweltminister Thorsten Glauber, MdL Benno Zierer und Dr. Markus Baur, Leiter der Auffangstation (v.l.)

Der Neubau wird insgesamt rund 10 Millionen Euro kosten, auch den Bau will der Freistaat kräftig finanziell unterstützen.

Die Auffangstation, die vom Förderverein betrieben wird, ist derzeit in Räumen der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Kaulbachstraße untergebracht. Dort werden jedes Jahr rund 1200 beschlagnahmte, ausgesetzte oder abgegebene Tiere versorgt – von Vogelspinnen über Giftschlangen bis zum Kaiman. Damit ist sie Deutschlands größte Auffangstation für exotische Heimtiere. Die meisten Tiere können wieder weitervermittelt werden. Aufgrund der Platznot in der Kaulbachstraße hat der Förderverein Räumlichkeiten im Tierheim in Riem und Gewächshäuser einer ehemaligen Gärtnerei in Freimann angemietet. Mit dem Neubau sollen diese Standorte zusammengeführt werden.

Wie wichtig die Arbeit der Station ist, zeigte sich am Tag bevor Minister Glauber und MdL Zierer die Station besuchten:  60 kranke und verwahrloste Schlangen wurden aufgenommen, die in einer Wohnung im Landkreis München beschlagnahmt worden waren. „Die Räume in der Kaulbachstraße sind viel zu klein, die Arbeitsbedingungen für die Tierärzte und Pfleger sind mehr als problematisch“, erklärt Benno Zierer. „Umso glücklicher bin ich, dass der Neubau offiziell auf den Weg gebracht worden ist.“

 

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